Ein neuer Treff für Unternehmerinnen - mit Spaß und eigenen Ideen

LINDAU - Unternehmerisch tätige Frauen haben sich am Dienstagabend im Rahmen der Frauenkulturtage im Bildungszentrum auf der Hinteren Insel getroffen. Was stellt man oder frau sich eigentlich unter einer Unternehmerin vor? Eine Frau, die eine florierende Firma managt, oder eine, die mit viel Engagement gerade so den eigenen Lebensunterhalt bestreiten kann? An diesem Abend gab es Antworten.

Acht Frauen mittleren Alters waren erschienen, die unter Anleitung von Ursula Hosch über ihre Erfahrungen mit der bereits in die Tat umgesetzten beruflichen Selbständigkeit oder von ihrem Wunsch danach berichteten. In der Mehrzahl mit fundierten Ausbildungen und Berufsjahren in therapeutischen Bereichen, aber auch aus der Sparte Wirtschaft und Technik.

Ursula Hosch selbst ist aus dem Rheinland an den Bodensee gezogen und hat in Lindau ein Ein-Frau-Unternehmen für Fortbildung, berufliches Coaching und Organisationsentwicklung unter dem Motto "Rückgrat für Eigensinnige" gegründet. Nach immer wieder erschöpfenden Projekten, die sie vorangetrieben habe und die doch zusehends nicht adäquat honoriert worden seien, habe sie sich auf die eigenen Füße gestellt, genieße ihre Närrinnen-Freiheit und werde von den Herren öfters gefragt: Was macht die eigentlich?

Frauen entwickeln bisweilen ungewohnte, selbst gestrickte Konzepte, um mit der gewählten beruflichen Selbständigkeit ans Ziel zu kommen. Der Abend zeigte ein breites Spektrum davon, zum Teil angesiedelt zwischen Familie, Kinderbetreuung und Lebenspartner.

Manchen Frauen mangelt es weniger an fachlicher Qualifikation als an organisatorischen Strukturen wie Business- und Marketingplänen, um an die immer spärlicher gesäten Aufträge oder Fördermittel zu kommen. Wie ließe sich dieser Krempel drum herum bewältigen? Ihn anzugehen erfordert zusätzliche Zeit, Mut und nicht zuletzt auch dieses Quäntchen Eigensinn.

Ist "frau" überhaupt als Unternehmerin geeignet und wie sehen die Bedürfnisse einer Existenzgründerin aus? Das waren Fragen an diesem Abend - und die gelte es für jede zu beantworten, das bisher Erreichte reflektierend und mit Blick auf greifbare Ziele. Es gehe weniger um einen Kampf, vielmehr um das Herausfiltern persönlicher Stärken und Energien, diese weiterzugeben oder eben von den anderen zu profitieren. Dafür ist Austausch erforderlich, sonst steht "frau" allein da, doch auch das ist ein Weg, den es eigenverantwortlich zu tragen gilt.

Eines stellt der am Dienstagabend ins Leben gerufene Unternehmerinnen-Treff nicht dar: eine Gruppe von Frauen, die mit vereinten Kräften Dinge in Bewegung setzen, weil Frauen von ihrer weiblichen Struktur her prädestiniert scheinen zum Anleiern von immer neuen und noch schöneren Projekten. Nein, hier soll es um jede Einzelne und deren Aktivität gehen, durchaus gekoppelt mit Spaß und frauenspezifischen Vergnügungen im Anschluss an die Treffen.

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